TBS Saarbrücken hat so viele Spielerinnen wie kein anderer Verein im Saarland
Der TBS Saarbrücken bringt im Frauenhandball Steine ins Rollen: Elf Spielerinnen des HC Fischbach haben sich dem Turnerbund angeschlossen. Jetzt hat der TBS eine Menge an Spielerinnen, die im Saarland einmalig ist.
Von SZ-Mitarbeiterin Christina John
Saarbrücken. Man braucht Nachwuchs, meint Jobst Kollmannsperger, der seit neustem nicht mehr Torwarttrainer der Handballerinnen des HC Fischbach ist, das ist die logische Konsequenz aus dem Anspruch, in den Leistungsbereich zu kommen. Jetzt trainiert er mit Dieter Wacker, der auch aus Fischbach kommt, die A1-Spielerinnen des TBS Saarbrücken. Denn im ehemaligen Verein sah es um die weibliche Jugendarbeit weniger gut bestellt aus. Ganz anders beim TBS Saarbrücken. Deshalb haben mit Kollmannsberger und Wacker und elf Fischbacherinnen ihren Weg zum TBS gefunden und somit im Saarland dem Wort Frauenhandball eine neue Bedeutung gegeben. Denn jetzt spielen beim TBS Saarbrücken 30 Spielerinnen in drei A-Jugendmannschaften, genauso viele in der B- und C-Jugend. Das gibt es im Saarland kein zweites Mal.
Der TBS Saarbrücken setzt im Frauenhandball-Bereich voll auf die Jugend. Alexandra Hahn, Mitte, geht für den TBS in der A-Jugend-Oberliga und B-Regionalliga auf Torejagd. Foto: Horst Klos
Die Basis ist der Grundaufbau, der Verein muss die Spieler schon in der D-, C- und B-Jugend aufbauen, erklärt Wacker,Fischbach hat keine weibliche Jugend, St. Johann schon. Keine Frage, dass die Zusammenarbeit mit dem Turnerbund für die Fischbacher auf der Hand lag. Allerdings war das Interesse nicht einseitig. In Saarbrücken hatten wir in der Mannschaft etwa 20 Spielerinnen. Wenn man davon dann nur zehn hat, die wirklich gut spielen können, kann man nicht jedem gerecht werden, sagt Frank Sold, Abteilungsleiter des TBS Saarbrücken: Jetzt können die Spielerinnen spezieller gefördert werden. Die jungen Handballerinnen aus Fischbach haben sich auch schnell in Saarbrücken eingelebt. Allein die Tatsache, dass wir elf waren, hat alles einfacher gemacht, findet Muriel Kollmannsperger, die seit dem vergangenen Juni beim TBS spielt, wir hatten auch keine Probleme, in die Gruppe reinzufinden. Wir verstehen uns super. Aber ganz sorgenfrei kann so ein Zusammenwürfeln zweier Vereine dann doch nicht stattfinden. Wir haben Angst, dass die Fischbacherinnen an Substanz verlieren, weil sie keine Gegner haben, befürchtet Wacker. Und auch Muriel Kollmannsperger hat Bedenken: Das Problem ist, dass wir bei der Damenmannschaft in der Saarlandliga gespielt haben. Jetzt müssen wir niedriger spielen. Wir wissen nicht, was in der A-Klasse auf uns zukommt. Es ist eine Herausforderung, den Gegner nicht zu unterschätzen und alles durchzuziehen. Genau umgekehrt verhält es sich für die eingefleischten TBS-Handballerinnen. Für sie ist die Regionalliga der A-Jugend komplettes Neuland und eine echte Herausforderung. Dadurch, dass es neu ist, wird es schwierig, gibt Alexandra Bos zu, die schon seit 2004 beim TBS spielt, aber es geht auch nicht, dass man immer auf dem gleichen Level bleibt.
Und genau aus dem Grund hat das Handballteam des TBS Saarbrücken den Schritt gewagt und eine A- und B-Jugendmannschaft sogar in der Regionalliga angemeldet. Das Ziel soll es sein, zu lernen, geht Wacker die Aufgabe langsam an, wenn sie erstmal zwei bis drei Jahre gespielt haben, kriegen sie eine Basis. Mit dieser Basis und zahlreichen Nachwuchshandballerinnen im Rücken kann der TBS Saarbrücken dann auf eine erfolgreiche Arbeit im Frauenhandball hoffen. Und Frank Sold hofft auch, dass Spielerinnen aus anderen Vereinen, denen es ähnlich geht wie dem HC Fischbach, ebenfalls zum TBS stoßen. Denn das Wort Frauenhandball soll auch in Zukunft bei den Saarbrückern groß geschrieben werden.
AUF EINEN BLICK
Die erste Frauenhandball-Mannschaft des TBS Saarbrücken ist verheißungsvoll in die Saison gestartet. In der A-Liga West deklassierte der TBS die SF Rilchingen- Hanweiler auswärts mit 53:15. Sein erstes Heimspiel hat der TBS am 11. Oktober, 12.10 Uhr, gegen den TuS Riegelsberg.
Die A-Jugendmannschaft hat in der Regionalliga ein Spiel gewonnen (26:25 in Friesenheim) und eines verloren (19:33 zu Hause gegen Mundenheim).
Das Regionalliga-Mannschaft der B-Jugend artet noch auf den ersten Sieg. Einer 18:24-Auftakt Niederlage gegen die JSG Nordostsaar folgte ein 17:18 zu Hause gegen Mundenheim. red
Bericht aus der SZ vom 23. Spetember 2009