Völlig unbefangen bezüglich der Frage nach dem kommenden Saarlandliga Meister ging unsere 1. Mannschaft am gestrigen Samstagabend in das letzte Spiel der Saison 2009/2010. Gegner war Tabellenführer HSG Nordsaar, die mit einem Sieg in der Bruchwiesenhalle die Meisterschaft perfekt hätte machen können und sich die damit verbundene Qualifikation für die Aufstiegsspiele gesichert hätte. Bevor das Schiedsrichtergespann Zintel/Zintel die Partie angepfiffen hatte, wurden auf Seiten des Turnerbundes noch die Verabschiedungen von Clemens Hoffmann, Martial Betker und Physio Freddi Dasch ausgesprochen. Dankesworte fand TBS Coach Simowski auch für die Aushilfe von Steffi Schröder und die Arbeit von Co-Trainer Christoph Reiß. Mit dem dann erfolgten Anpfiff versuchten unsere TBS Jungs auch gleich die Vorgaben umzusetzen und die Priorität in diesem Spiel klar auf die Defensive zu verlagern. Das Tempospiel wurde wegen der aktuell fehlenden Alternativen sehr gering gehalten. Angefeuert von den vielen mitgereisten Fans, zeigte das Team von HSG Trainer Wegmann gleich zu Beginn das ein Sieg gegen die Hauptstädter und die damit verbundene Meisterschaft das absolute Ziel der Nordsaarländer war. In den ersten Spielminuten konnte die TBS Truppe die Führungen der Gäste zwar immer wieder ausgleichen, musste beim 4:7 aber erstmals einen 3 Tore Rückstand hinnehmen, der in der Halle frenetisch gefeiert wurde. Trotz des Rückstandes blieb man auf Seiten der Saarbrücker gelassen und blieb auch der eingeschlagenen Richtung treu. Man sah das die TBS Abwehr gegen den starken Nordsaarrückraum Böing, Dell, Wroblewski und Kraus gut arbeitete und das Torwerfen für den Tabellenführer nicht zum Selbstläufer wurde. Beim 8:8 und 10:10 merkte jetzt auch der letzte Zuschauer in der Halle, dass nicht nur die HSG Nordsaar an diesem Abend ein Ziel hatte, sondern auch die Simowski Truppe unbedingt ihr Ziel umsetzen wollte und das war ein Sieg im letzten Saison-Heim-spiel. Gute Paraden von TBS Keeper Florian Schröder, der in den zweiten 30 Spielminuten von Dorsch abgelöst wurde, sorgten dann sogar beim 14:13 für die erste TBS Führung, die aber leider -trotz Überzahl- kurz vor dem Halbzeitpfiff egalisiert wurde. Bei diesem Gegentreffer verletzte sich TBS Spieler Christian Seiler am Knie, was im späteren Spielverlauf noch von Bedeutung sein sollte.
In den ersten 10-15 Spielminuten der zweiten Hälfte wurde die Aggressivität der Partie jetzt ein wenig erhöht, was aber zu keinem Zeitpunkt in jegliche Unfairness umschlug. Nordsaar zog Tempo und Willen nochmals an und hatte beim 22:18 alle wichtigen Trümpfe in der Hand. Nicht nur wegen dem 4 Tore Rückstand kam es jetzt für TBS Trainer Marcus Simowski knüppeldick. Kai Nonnweiler verletzte sich bei einer rüden Aktion (ca. 45 Spielminute) so sehr, so das ein weiterspielen unmöglich war und sogar ein späterer Krankenhaus Besuch unumgänglich wurde. Eine doppelte Undiszipliniertheit zweier TBS Spieler sorgte dann auch noch dazu, dass die Anzahl der TBS Spieler auf dem Feld auf 3 schrumpfte. Mit 3 Spielern in Unterzahl, Nonnweiler verletzt ausgeschieden, Alexander Saunus nach der dritten Zeitstrafe (ca. 46. Spielminute) disqualifiziert und Rechtsaußen Christian Seiler nur noch mit sporadischen erfolgreichen- Einsätzen. Die Frage nach dem Sieger dieser Partie war eigentlich beantwortet. Doch die Rechnung wurde an diesem Abend ohne die restlichen TBS Spieler gemacht. TBS Trainer Simowski gab nun seinem ehemaligen Mitspieler Wroblewski eine Sonderbewachung, die den Spielverlauf wieder komplett auf den Kopf stellte. Unterstützt von Christian Dorscheid im TBS Tor, arbeitete die TBS Defensive jetzt wie selten gesehen. Die verletzten Spieler Gladel, Betker, David Dorscheid und auch Lutz Linnweber trauten ihren Augen nicht, als ihr Team plötzlich einen 18-22 Rückstand in ein 28:23 umdrehte. Das jetzt auch mit Tempo ausgestattete TBS Spiel ließ in den restlichen Spielminuten noch Sage und Schreibe 1 HSG Tor zu und konnte selbst noch 10 eigene erzielen. Nordsaar Trainer Wegmann setzte alles auf eine Karte und brachte sogar den siebten Feldspieler, was Christian Seiler aber mit einem langen Torwurf auszunutzen wusste. Wie es dann halt auch so ist, klappt bei dem einen Team dann plötzlich alles und bei dem anderen Team geht alles daneben, wie auch ein vom ehemaligen TBS Spieler Thomas Dell verworfener Strafwurf. Gerade mal 9 Tore ließ die TBS Abwehr in Durchgang Zwei gegen die starke Nordsaarreihe zu. Große und verständliche Enttäuschung bei den Spielern und Verantwortlichen der HSG Nordsaar nach dem Abpfiff, versuchte das TBS Team nach dem eigenen Jubel mit Zuspruch zu mindern. Mit dem Sieg gegen die HSG Nordsaar bestätigte unser TBS den dritten Tabellenplatz hinter den beiden starken HSG Teams, die man beide in der Rückrunde in der heimischen Bruchwiese besiegen konnte. Der dritte Platz geht auf Grund der personellen Situation in Ordnung, lässt aber auch nach oben noch etwas Luft.
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