Was die mitgereisten Fans da gestern in Haßloch erleben mussten/durften, war nichts für schwache Nerven. Aber um es gleich vorwegzunehmen: Es hat sich gelohnt, denn am Schluss stand ein 26:27 auf der Anzeigetafel.
Aber jetzt von vorne: Ohne Christina, die leider krank war, und mit einer “angeschlagenen” Noelle machten wir uns gestern mit 10 Spielerinnen auf den Weg in die Pfalz. Was uns da erwartet, wussten wir nicht so genau. Die bisher einzigste Begegung spielten wir zum Start der letzten Saison in der Bruchwiesenhalle. Die Mannschaft zog aber ein paar Wochen danach ihre Meldung zurück. Die besten Erinnerungen an die Begegnung hatte man nicht, da man einen Punkt zu Hause abgeben musste. Nachdem wir uns durch den Stau bei Grünstadt gestanden hatten, kamen wir trotzdem noch rechtzeitig in der Halle an.
Pünktlich um 16:00 Uhr wurde die Partie von den beiden Unparteiischen Schneider/Meyer angepfiffen. In den ersten 15 Minuten sah man 2 gleichstarke Teams. Bis zum 6:6 schaffte keine Equipe, sich mehr als ein Tor abzusetzten. Dann schlichen sich bei uns aber immer mehr Unkonzentriertheiten ein. Unter anderem wurden einige Pässe direkt in die Arme des Gegners gespielt. Das mag wohl auch an den Trikotfarben gelegen haben: dunkelblau und schwarz kann man dann schon mal im Eifer des Gefechts nicht mehr so ganz auseinanderhalten. Wie dem auch sein, Haßloch konnte sich in den zweiten 15 Minuten deutlich absetzen und mit einem komfortablen Vorsprung von 8 Toren (17:9) in die Pause gehen. Auch ein Team-Time-Out mit entsprechender Ansprache durch den Trainer Christian Mühler, konnte dies nicht mehr verhindern. Bei den mitgereisten Fans herrschte Ratlosigkeit. Das war nicht die Mannschaft, die man kannte und auch nicht das was die Mannschaft konnte. Man hoffte, dass die zweite Halbzeit nicht weiter geht, wie die erste aufgehört hatte.
Und das Hoffen sollte belohnt werden. Unserer Mädels starteten mit 3 Toren in Folge in den zweiten Durchgang. Haßloch hatte etwas Mühe ins Spiel zu finden. Das blieb natürlich auch dem Trainer der Pfälzerinnen nicht verborgen. Als er in der 47. Minuten die grüne Karte zog stand es 21:16. Unsere Mädels hatte bis dahin erst 4 Gegentore in der 2. Halbzeit zugelassen, aber selbst schon 7 geworfen. Es blieb die Frage, ob die TBeeS der hohen Leistungsbereitschaft und dem schnellen Spiel Tribut würden zollen müssen. Christian nutzte die Auszeit, um die Mädels für die letzten Spielminuten noch einmal zu motivieren.
Wie schon in der Halbzeit hat er auch hier ganz offensichtlich die richtigen Worte gefunden: Nach der Auszeit schafften die Spielerinnen den Ausgleich zum 21:21 und konnten sogar mit 21:22 in Führung gehen. Wer nun aber dachte, der Drops sei gelutscht, hatte die Rechnung ohne Haßloch gemacht. Die Pfälzerinnen kamen nun wieder zurück ins Spiel und konnten bis zum 26:26 immer wieder den 1-Tore-Vorsprung des TBS egalisieren. Dabei hatte unsere Mannschaft durchaus die Chancen, den “Sack zu zumachen”. 2-3 klare Chancen konnten in den letzten 3 Spielminuten nicht verwandelt werden. Und so kam es, wie es kommen musste: Zu Beginn der letzten Minute stand es 26:26 und allen war klar, dass jetzt noch jeder ein Tor machen konnte. Es ging hin und her. Plötzlich löste sich Lisa, die sich den Ball ergattert hatte, aus der “Masse” und setzte zum Tempogegenstoß an. Den vorherigen Gegenstoß konnte die Mannschaft nicht verwandeln. Alle TBeeS hofften nun auf ihre Treffsicherheit. Und auch hier wurde die Hoffnung wieder belohnt. Lisa versenkte den Ball sicher zum 26:27 im Haßlocher Tor. Nun waren noch wenige Sekunden zu spielen. Aber die Abwehr konnte den letzten Angriff vereiteln. Daran änderte auch der nach dem Schlusspfiff noch auszuführende Freiwurf nichts mehr.
Fazit: Nach einer mäßigen zweiten Hälfte des ersten Durchgangs haben Christian und seine Mädels gezeigt, was in ihnen steckt. Es wurden Erinnerungen an das Spiel in Bensheim wach, wo die Mannschaft sich in der zweiten Halbzeit auch wieder in ein schon verloren gegangenens Spiel zurückkämpfte. Damals reichte die Spielzeit aber nicht mehr aus, um noch einen Sieg hierbeizuführen. Die Zeitplanung war in Haßloch zwar knapp aber besser. Insgesamt haben alle bis zum Schluss gekämpft und Claudine war über 60 Minuten eine Konstante im Tor, die dafür sorgte, dass viele Torchancen auch nur Chancen blieben.
So macht “Fun”-Handball richtig Spaß!
Vielen Dank an die B-Jugend-Spielerinnen Lea, Anna und Niky, für die Ergänzung des Teams und die mitgereisten Fans, die zwar zahlenmäßig den Haßlochern unterlegen waren, dafür aber lautstärketechnisch dominierten.
Es spielten: Claudine (Tor), Lisa (13/3), Charly (1), Anna (1), Noelle (2), Ale (6), Lea, Melissa (2/2), Marie, Niky (2)