TBS Saarbrücken

Handballabteilung

Marcus Simowski hat nach vier Jahren den Trainerposten beim TBS Saarbrücken abgegeben. Nachfolger ist Christian Piller – Simowski wird wohl die A-Jugend- Handballer der HSG Völklingen übernehmen.

Von SZ-Redaktionsmitglied Christina John

Saarbrücken/Völklingen. Es war ein schneller Gedanke. Einer, der zwar erst noch reifen musste, aber sein Ursprung war schon früh da. Genau genommen blitzte dieser Einfall am 14. Mai im Kopf von Marcus Simoski auf. Nach dem letzten Handballspiel der abgelaufenen Saison. Nach der knappen 24:25- Niederlage gegen die HSG DJK Nordsaar – nach der Partie, die den TBS Saarbrücken zu einem weiteren Jahr in der Saarlandliga verdammte. Der Saarbrücker Trainer Marcus Simowski war erst im letzten Spiel am Oberliga-Aufstieg gescheitert. Und unmittelbar nach dem Spielende fingen diese Gedanken an, in seinem Kopf zu kreisen: „Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, jemandem Neues eine Chance zu geben.“
Nach vier Jahren als Handball- Trainer des TBS verabschiedet sich Simowski nun aus der Landeshauptstadt – nicht, weil die HSG Völklingen Interesse an ihm zeigte, in der A-Jugend- Bundesliga das Traineramt zu übernehmen. „Diese Gedanken hatte ich schon, da hat Völklingen noch gar nicht an mich gedacht“, stellt Marcus Simoski klar. Der Fürstenhausener hat viel in die abgelaufene Saarlandliga-Runde investiert, „viele Dinge, die nur die Mannschaft mitbekommen hat“, erklärt er, „die Förderung der Spieler, die Motivation, die Trainingsmethoden, die zahlreichen Gespräche. Am Ende hat es wegen einem Tor nicht genügt.
Und da macht man sich Gedanken, was man aus der Mannschaft noch rauskitzeln kann, damit es im nächsten Jahr genügt“. Simowski hat lange nachgedacht, sich häufig mit seinem Co- Trainer Christoph Reiß unterhalten. Und während dieser Gedanke, den TBS zu verlassen, immer mehr Form annahm, stieß die HSG Völklingen dazu. „Es wäre gelogen, wenn ich verneinen würde, dass Völklingen eine Rolle gespielt hat“, meint Marcus Simowski: „Aber wir hatten noch keine Gespräche geführt und Völklingen war noch weit weg, als ich gedacht habe, dass Saarbrücken vielleicht einen neuen Trainer braucht. Einer, der da neu aufkehrt. Einer, der mal wieder frischen Wind durch die Mannschaft weht.“ In der vergangenen Woche hat Simowski diese Entscheidung auch seinem ehemaligen Team mitgeteilt. „Ich habe mich bei ihnen bedankt für die Zusammenarbeit in den letzten Jahren“, erzählt er, „und ich habe die Entwicklung der Mannschaft in den Vordergrund gestellt. Unterm Strich ist es eben die, die auch bleibt“. Marcus Simowski sah sich in den vergangenen Wochen auch „ein bisschen in der Bringschuld. Ich wollte schon, dass die Mannschaft in Zukunft von einem Trainer trainiert wird, der weiß, wie es geht“. Fündig sind Marcus Simowski und der TBS Saarbrücken in Christian Piller (zuletzt TV Merchweiler) geworden, der am Montag seine erste Einheit mit der Mannschaft hatte und den TBS nun zum Erfolg führen will. Beim TBS hatte Simowski als Trainer nur eine Vereinbarung, die sich jährlich um ein weiteres Jahr verlängert hätte. Der Ausstieg lief nach einem Gespräch mit dem Vorstand und der Abteilung problemlos. „Ich habe ihnen erklärt, dass mein Weggang sportliche Gründe hat. Und der TBS hat das verstanden“, sagt er. Marcus Simowski wird seine Ideen wahrscheinlich künftig bei der HSG Völklingen in der Jugend-Bundesliga einbringen. Bestätigt hat er das noch nicht, ebenso wenig, wie die HSG Völklingen. Doch das einzige Hindernis an Simowskis Verpflichtung wäre die Doppelfunktion beim TBS Saarbrücken und der HSG gewesen – zu der es nicht mehr kommen kann. Weil da dieser Gedanke war, der in den vergangenen Wochen gereift ist. Und weil die HSG Völklingen scheinbar zum richtigen Zeitpunkt ihr Interesse an Simowski kundgetan hat.

Saarbrücker Zeitung 29.06.11

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